Françoise mit Pepito
Ich habe mir Anfang 2011 ein 6jähriges Reitpferd gekauft.
Pepito war sehr schief und dazu noch hypermobil, der Rücken war fest und spannig und in der Hinterhand hatte er gar keine Kraft.
Ich habe jeden Monat mit Jenny zusammen gearbeitet. Relativ schnell ist der Rücken hochgekommen. Die Hinterhand hat mehr Kraft gekriegt und Pepito konnte erstmals hinten besser auf- und unterfussen. Er konnte seinen Takt finden und musste nicht mehr eilen, losschiessen oder bremsen. Er ist durch das Geraderichten auch immer weniger in den Schultern gekippt und wurde immer stabiler. Die schlimmen Taktfehler sind heute nicht mehr zu sehen. Pepito hat sichtbar aufgemuskelt im Hals, Widerrist, Rücken und in der Hinterhand. Er ist konzentrierter geworden, losgelassener, in Selbsttragung und zieht sich selber an das Gebiss heran über seinen schwingenden Rücken und seine aktive Hinterhand.
Mir gefällt besonders die ganzheitliche Sicht in Jennys Reitweise. Das Pferd ist ein Partner mit dem ich jederzeit in Kommunikation bin und die Lektion steht nicht im Vordergrund. Der Reitschüler kriegt nicht nur Techniken vermittelt, sondern auch und vor allem ein Reitgefühl und eine Schulung des Blickes um seinen Weg immer wieder selber überprüfen zu können. Der Schüler kann so über Wochen autonom weiterarbeiten. Das tiefe Verständnis von Anatomie und deren Zusammenhänge habe ich in sonstigen Reitunterrichten immer vermisst. Auch das ganzheitliche Verstehen und Lösen von Problemen gefällt mir sehr gut. Zum Beispiel entsteht ein Problem nicht immer nur aus Ungehorsam, es kann auch eine anatomische Ursache zugrunde liegen. Es kann natürlich auch eine Mischung aus beiden sein, was auch des Öfteren der Fall ist.
Die Kunst liegt dann darin, verständnisvoll genug zu sein an der Ursache zu arbeiten, aber auch streng genug, damit aus dem Problem nicht doch noch eine Marotte wird. Mit Jennys Reiteinheiten habe ich es geschafft, mein Pferd besser zu bemuskeln, also auch gesund zu halten, zudem ein schönes Reitgefühl und eine schöne Bewegung des Pferdes zu gestalten. Das Pferd ist auch mehr denn je ein Partner, ein Lebewesen, das kommuniziert und respektiert wird und das nicht in eine Position gezwungen wird, sondern im Lernprozess aktiv miteinbezogen ist. Das Pferd kann also selber herausfinden, was angenehm ist und daher wird das Gelernte auch im Gehirn und im Bewegungsmuster des Pferdes verinnerlicht.
Allerdings ist dies ein sehr bescheidener und langer Weg, aber auch ein sehr schöner und respektvoller Weg, den ich persönlich nicht mehr verlassen möchte.
Françoise